H&M Nürnberg - H&M hat trotz der extremen pandemischen Lage eine vollständige und uneingeschränkte Öffnung der Umkleiden gegen den Willen der Beschäftigten erzwungen. In der Konsequenz bedeutet das, dass der Arbeitgeber Beschäftigte nötigt, einen engen Raum zu betreten, in dem sich bis zu 12 Kunden in den Kabinen und noch weitere im Vorraum aufhalten können. In dieser, möglicherweise mit Viren belastenden Luft soll nun gearbeitet werden. Alle Vorschläge, die der Betriebsrat und seine Sachverständigen zum Schutz der Beschäftigten eingebracht hat, wurden von H&M kompromisslos abgelehnt.
In einer Einigungsstelle unter Vorsitz des Richters am Arbeitsgerichts Nürnberg Dr. Thomas Holighaus wurde ausführlich von Betriebsratsseite dargelegt, dass sich die Beschäftigten bereits mit den aktuellen Routinen nicht ausreichend geschützt fühlen. In der Einigungsstelle ergab sich auch, dass H&M keinen Nachweis über eine ordnungsgemäße Wartung und Prüfung der Lüftungs- und Klimaanlage vorlegen kann. Eine gereinigte und gewartete Lüftungsanlage ist aber zwingend notwendig, um die Vorschriften zum Arbeits- und Gesundheitsschutz und den behördlichen Empfehlungen, gerade während der Pandemie zu entsprechen. H&M hat keine Kenntnis darüber, ob die Anlage einwandfrei funktioniert. H&M setzt nicht die von der Regierung empfohlenen höherwertigen Filter ein und tut nichts, um die Beschäftigten wirksam vor Ansteckung zu schützen. Trotzdem wurde durch Spruch der Einigungsstelle die Öffnung der Umkleidekabinen beschlossen.
Für uns ist das ein Schlag ins Gesicht aller Beschäftigten bei H&M! Wider besseren Wissens gefährdet man die Gesundheit der Beschäftigten und riskiert damit ein anhaltendes Wüten des Virus. H&M sorgt nicht für eine gesunde und unbelastete Atemluft der Beschäftigten, die nun auf engsten Raum mit Kunden arbeiten. Im Übrigen bedankt sich H&M bei den Beschäftigten für ihren selbstlosen und riskanten Einsatz mit Personalabbau.