Dienstag, 9. Februar 2021

H&M - Kein Herz für Mütter!


 

Wer in den vergangenen zwei Wochen die Medien verfolgt hat, wird mit großer Wahrscheinlichkeit über den von H&M losgetreten Shitstorm gestolpert sein. Anfang Januar wurde die Presse auf die aktuelle Protestwelle der vergangenen Tage aufmerksam und stellte folgendes fest: 

 

H&M DISKRIMINIERT seine vorwiegend weiblich Beschäftigten - vor allem Mütter!

 

Am 26. Januar deckte der „Business Insider“ bereits auf, dass der Modegigant ein sogenanntes „Freiwilligenprogramm“ seinen Beschäftigten anbietet, welches allerdings vorwiegend an diejenigen adressiert ist, die nicht zu den angeblich umsatzstarken Zeiten in den Filialen arbeiten können - wie Mütter und Schwerbehinderte. Dieses berichtete „Die Zeit“ und der „Spiegel“ fast zeitgleich.Sogar Fernsehbeiträge wurden in der Zwischenzeit ausgestrahlt und berichteten über die aktuelle Empörungswelle, welche seither immer größer wurde. 

 

Auch in den Parteien sorgte dieses unsoziale Verhalten von H&M für großes Entsetzen, welches von der SPD, Grünen und der Linken bisher scharf kritisiert wurde. Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag (Amira Mohamed Ali) sagte zu „Business Insider“ folgendes: „Das Verhalten des H&M-Managements ist indiskutabel, skrupellos und ohne jede soziale Verantwortung für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine solche Unternehmenspolitik muss öffentlich angeprangert werden.“ 

 

Anfang Februar fanden auch erste Protestaktionen vor betroffenen H&M Filialen - in Würzburgund Nürnberg - statt, wo die Beschäftigten deutlich signalisierten: Hände weg von unseren Arbeitsplätzen! 

 

All das vermag für den ein oder anderen Außenstehenden möglichweise schockierend sein, da sich H&M in der Öffentlichkeit gerne als ein „gerechterArbeitgeber“ präsentiert. Doch der Schein trügt! Für viele Beschäftigte sieht die Realität hinter den Kulissen in der H&M-Welt leider anders aus. Bereits vor der ersten Adventwoche des vergangenen Jahres teilte H&M mit, dass in Deutschland 800 Mitarbeiter*innen das Unternehmen zu verlassen haben - aufgrund des sich verändernden Kundenverhaltens und der Digitalisierung. 


Der riesige Modegigant zeigt sich wie so oft vonseiner „Schokoladenseite“, denn vorrangig betroffen von dieser Massenentlassungswelle sind vorwiegend Mütter und Schwerbehinderte, welche auf sozial- und gesundheitsverträgliche Arbeitszeiten angewiesen sind. Grund hierfür ist mal wieder, dass H&M den Trend zur Digitalisierung verschlafen hat und nun seine selbst herbei geführte missliche Lage auf den Rücken derer abwälzen will,welche das Unternehmen groß gemacht haben - und das von Anfang an! 

 

Das ist die „feine“ Art von H&M seinen Beschäftigten für jahrelanger Unternehmenszugehörigkeit zu danken und diese nun für die zu spät begonnene Neuausrichtung bezahlen zu lassen. Die H&M-Bundestarifkommission(BTK) von ver.di lehnt dieses sogenannte „freiwillige“ Programm ab und fordert Beschäftigungssicherung statt Arbeitsplatzabbau. 

 

Die H&M BTK von ver.di forderte bereits am 21. Juli 2020 Thorsten Mindermann zur Aufnahme von Verhandlungen über einen Digitalisierungstarifvertrag auf, um den technologischen Wandel gemeinsam mit der Beteiligung der Beschäftigten zu gestalten - für gute Arbeit mit Zukunft! 

 

Mehrmals wurde Thorsten Mindermann dieses Angebot unterbreitet und bis heute ignoriert er dieses in Gänze. Auch die aktuelle Diskriminierungswelle scheint ihn wenig zu beeindrucken, denn bisher äußert sich der Deutschlandchef hierzu nicht und weigert sich seiner sozialen Verantwortung nachzukommen. 

 

 „Wir haben uns dazu verpflichtet, einen sicheren und attraktiven Arbeitsort zu schaffen, an dem alle gewürdigt, geschätzt und mit Respekt behandelt werden.“ 

 

 Wenn dem so ist, dann soll H&M sein öffentliches Versprechen einhalten und für soziale Standards sorgen - mit einem Digitalisierungstarifvertrag und mit den Beschäftigten! 

 

Wir halten weiterhin an unserer Forderung fest, denn dies ist der einzige richtige Weg.  Wenn auch Du für „Gute Arbeit mit Zukunft“ stehst und uns unterstützen willst, dann gehe 

 

hier zu unserer Online-Petition. 

Hier kannst Du Mitglied werden.


 

Quellen:

"Skrupellos“: Spitzenpolitiker entsetzt über Verhalten von H&M -Business Insider

Inside H&M: Konzern will Mitarbeiter nach Elternzeit loswerden -Business Insider

Hennes & Mauritz: H&M will 800 Mitarbeiter entlassen –offenbar vor allem Mütter |ZEIT ONLINE

DER SPIEGEL | Online-Nachrichten

Will H&M primär Mütter in Elternzeit loswerden? –"ein Vorgang mit fadem Beigeschmack" (t-online.de)

Junge Mütter im Fokus: H&M will Personal loswerden -n-tv.de (n-tv.de)

H&M streicht Stellen: Modekette will vorrangig Mütter entlassen (rtl.de)

H&M will Mütter entlassen -Das Netz tobt: "Verantwortungslos und dreist" (rtl.de)

Mütter werden aussortiert: Wie H&M Arbeitnehmer*innenrechte mit Füßen tritt (editionf.com)

"Skrupellos“: Spitzenpolitikerentsetzt über Verhalten von H&M -Business Insider

Junge Mütter sollen entlassen werden: Linke kritisiert H&M scharf -Wirtschaft -nordbayern.de

ver.di –01/2021 Stellenabbau H&M Karolinenstraße

Klasse Gegen Klasse -Mutter sein: Für H&M ein Kündigungsgrund

Mütter werden aussortiert: H&M will 800 Kollegen/-innen entlassen -info-welt.eu (info-welt.eu)

DER SPIEGEL| Online-Nachrichten

H&M droht in interner Mitarbeiter-Mail: „Kündigung nächster Schritt“ -Business Insider

30.01.2021: H & M kennt keine Gnade (Tageszeitung junge Welt)

H&M: Mobbing, Hass und Hetze -Mitarbeiter berichten von unhaltbaren Zuständen -FOCUS Online

Mast kritisiert H&M für Freiwilligenprogramm bei Stellenabbau (fashionunited.de)

Nach Elternzeit: H&M will junge Mütter auf die Straße setzen -Fraktion DIE LINKE. im Bundestag (linksfraktion.de)

H&M: H&M sortiert aus | ZEIT Arbeit

H&M: Arbeitslosigkeit und Altersarmut nach 27 Jahren Betriebszugehörigkeit? | arbeitsunrecht in deutschland
 

Wut und Enttäuschung: H&M-Mitarbeiter demonstrieren gegen Stellenabbau -Nürnberg -nordbayern.de2Unser Arbeitsplatz (hm.com)

1 Kommentar:

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