Dienstag, 1. Oktober 2019

H&M-Zulieferer lässt Gewerkschafter krankenhausreif schlagen!




Omar Faruk ist ein Kettenwirker in einer Textilfabrik in Gazipur, 50km entfernt von Dhaka in Bangladesch. Er ist aktives Gewerkschaftsmitglied bei unseren Kolleg*innen von der NGWF (National Garment Workers Federation – Gewerkschaft der Textilindustrie in Bangladesch). Zusammen mit anderen Arbeiter*innen der Bekleidungsfabrik Gàrib & Garib Ltd., die unter anderem für H&M produziert, hat er begonnen, eine Fabrikgewerkschaft aufzubauen.

Als Reaktion darauf, wurde Omar Faruk in den letzten drei Monaten durch Vertreter des Managements von Gàrib & Garib Ltd. immer wieder massiv unter Druck gesetzt, was schließlich am 11.09.2019 gipfelte: In Anwesenheit angeheuerter Schläger zwang man ihn zu kündigen. Er dürfe sich der Fabrik nicht mehr nähern und solle seinen Wohnort wechseln.

Als er den Forderungen nicht nachkam, wurde Omar Faruk am gleichen Abend noch von den selben Personen körperlich angegriffen und schwer verletzt. Er musste im Krankenhaus versorgt werden, welches er wieder verlassen musste, da er selbst hier noch von den bezahlten Schlägern bedroht wurde.


Dieser Vorfall zeigt deutlich, mit welchen Methoden versucht wird, Gründungen von Fabrikgewerkschaften bei den Zuliefererbetrieben der Fast Fashion-Industrie zu verhindern. Der Fall Omar Faruk geht uns alle an, denn als Beschäftigte von H&M arbeiten wir für den gleichen Arbeitgeber - wir verkaufen die Ware, die H&M unter moralisch mehr als fragwürdigen Bedingungen in Bangladesch produzieren lässt!

Wir fordern H&M hiermit auf, dem Verhalten des Managements bei dem Zulieferer Gàrib & Garib Ltd. nicht tatenlos zuzusehen! Die NGWF fordert die sofortige Wiedereinstellung von Omar Faruk und ein Ende der Angriffe auf Gewerkschafter*innen. Wir als Beschäftigte in Deutschland unterstützen diese Forderung und fordern von H&M, Druck auf das Management von Gàrib & Garib Ltd. auszuüben. Die deutsche Geschäftsleitung muss Kontakt mit unseren Kolleg*innen von der NGWF aufnehmen. Nur so kann sichergestellt werden, dass der öffentliche Druck auf das Management von Gàrib & Garib Ltd. Wirkung zeigt!




Ähnliche Vorfälle gab in der Vergangenheit auch bei Zara-Zulieferern in Bangladesch (hier nachzulesen).





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