Sonntag, 6. Dezember 2020

H&M: Massenentlassungen statt sozialer Dialog







Die ver.di-Bundestarifkommission bei H&M hat eine öffentliche Petition gegen Entlassungen und Filialschließungen, für einen Digitalisierungstarifvertrag und nachhaltige Beschäftigungssicherung gestartet – Adressat ist die Unternehmsleitung. Es geht um Gute Arbeit mit Zukunft. Beteilige dich!


In Hochglanzbroschüren zeigt sich H&M in der Öffentlichkeit als sozialer Arbeitgeber. Dort lässt die Unternehmensleitung wissen:

„Wir glauben daran und setzen darauf, ein in jeder Hinsicht guter Arbeitgeber zu sein und in fairer Partnerschaft zu arbeiten. Wir respektieren die Rechte unserer Mitarbeiter, Organisationen ihrer Wahl zu bilden oder ihnen beizutreten. Wir glauben an konstruktive Arbeitsbeziehungen mit unseren Mitarbeitern und mit jedem sie repräsentierenden Arbeitneh- merverband oder jeder Gewerkschaft.“

Anders die Realität hinter den Kulissen. Ohne dass im Vorfeld mit der Gewerkschaft der Beschäftigten gesprochen wurde, verteilt H&M-Deutschlandchef Thorsten Mindermann gut einen Monat vor Weihnachten ein unchristliches „Weihnachtsgeschenk“: Mindestens 800 Beschäftigte verlieren ihren Job und darüber hinaus folgen weitere Filialschließungen.


Davon betroffen sind zum größten Teil Frauen, da die Beschäftigung im Einzelhandel immer noch weiblich dominiert ist.

Das Pikante am Vorgehen von H&M: Die zuständige Gewerkschaft ver.di hat bereits im Januar 2020 H&M zu Verhandlungen über einen Digitalisierungstarifvertrag aufgefordert. Was jetzt passiert, hätte also verhindert werden können, wenn H&M sich an seine öffentlichen Versprechungen gehalten hätte! Denn H&M verweigert sich bislang jeglicher Verhandlung mit ver.di.

Deshalb wenden wir uns als Bundestarifkommission – das ist das zuständige Verhandlungsgremium der in ver.di organisierten Beschäftigten – an die Öffentlichkeit, und deshalb auch an DICH! Unterstütze uns, H&M an den Verhandlungstisch zu bringen, damit das neue Jahr uns H&M-Beschäftigten statt Jobverlust und Existenzangst Gute Arbeit mit Zukunft bringt!

Denn genau das wollen wir: Gute Arbeit mit Zukunft. Der notwendige Wandel des Unternehmens im Rahmen der Digitalisierung ist nur MIT uns, den Beschäftigten, und nicht GEGEN oder sogar ganz OHNE uns, möglich. Nur wenn wir an der Gestaltung eines tragfähigen Zukunftskonzeptes, für nachhaltige Beschäftigungssicherung und für gute, gesundheitsförderliche Arbeit beteiligt werden, bleibt das Unternehmen H&M zukunftsfähig. Und nicht dadurch, dass wir durch Kündigungen aus dem Unternehmen gedrängt werden.


WARUM IST DEINE ÖFFENTLICHE UNTERSTÜTZUNG SO WICHTIG?

Wenn auch du nicht damit einverstanden bist, wie H&M mit uns Beschäftigten umgeht, nachdem wir das Unternehmen mit aufgebaut und groß gemacht haben, dann unterstütze uns öffentlich mit dem folgenden Brief an Deutschlandchef Thorsten Mindermann. Mit deiner Unterschrift zeigst du:

Ich erwarte, dass H&M sein öffentliches Versprechen zu konstruktiven Arbeitsbeziehungen einhält und umgehend in Verhandlungen mit ver.di über einen Digitalisierungstarifvertrag eintritt.


DIE ONLINE-PETITION FINDET IHR HIER

https://www.openpetition.de/petition/online/hm-muss-sein-oeffentliches-versprechen-zu-konstruktiven-arbeitsbeziehungen-einhalten 



Zur weiteren Information bitte hier klicken:

Bei H&M drohen hunderte Entlassungen - Digitalisierung: ver.di fordert Tarifvertrag zum Schutz der Beschäftigten 

https://handel.verdi.de/unternehmen/g-i/hennes-mauritz/++co++cb4427c8-2b2e-11eb-8e29-001a4a160100 

 

Gute Arbeit mit Zukunft – auch für Frauen! Resolution des ver.di-Bundesfachbereichsfrauenvorstands zur For- derung der Beschäftigten von H&M nach einem Digi- talisierungstarifvertrag vom 11.11.2020 

https://handel.verdi.de/unternehmen/g-i/hennes-mauritz/++co++cda6da6a-28cc-11eb-a0b9-001a4a160129 

 

Offener Brief der Bundestarifkommission an H&M Deutschland vom 16.09.2020: ver.di fordert Rückmeldung ein zu Verhandlungen über Digitalisierungstarifvertrag 

https://handel.verdi.de/unternehmen/g-i/hennes-mauritz/++co++40ff512e-fc02-11ea-b031-001a4a160119


Weitere Informationen erhältst du regelmäßig unter:

 · https://handel.verdi.de/unternehmen/g-i/hennes-mauritz   · http://verdi-hm.blogspot.com/  

 · https://www.facebook.com/verdibeihm/



Sehr geehrter Herr Mindermann,

am 20.11.2020 hat das von Ihnen geführte Unternehmen gegenüber der Presse erklärt, dass Sie beabsichtigen, einen umfassenden Personalabbau in H&M-Filialen und weitere Filialschließungen vorzunehmen. Das alles mit der Begründung, H&M müsse wettbewerbsfähig bleiben in dem tiefgreifenden Wandel des Einzelhandels, der durch Digitalisierung und das veränderte Kaufverhalten von Kund*innen begründet ist. Ihre Pläne betreffen ins- besondere Frauen, da die Beschäftigung im Einzelhandel immer noch weiblich dominiert ist.

Sie haben Ihren Beschäftigten versprochen, mit ihnen in fairer Partnerschaft zu arbeiten und konstruktive Arbeits- beziehungen mit ihnen und ihren Gewerkschaften zu führen. Stattdessen bescheren Sie Ihre Beschäftigten und deren Familien kurz vor Weihnachten mit Jobverlust und Existenzangst!

Die ver.di-Bundestarifkommission H&M hat Sie aufgefor- dert, Ihren Worten Taten folgen zu lassen. Sie möchte mit Ihnen über einen Tarifvertrag zur Gestaltung eines tragfähigen Zukunftskonzeptes, für nachhaltige Beschäf- tigungssicherung und für gute, gesundheitsförderliche Arbeit verhandeln.

Ich fordere Sie heute auf: Halten Sie Ihre Versprechen, die Sie Ihren Beschäftigten gegeben haben, ein! Nehmen Sie von Ihrer Blockadehaltung Abstand und verhandeln Sie einen Digitalisierungstarifvertrag mit ver.di! Heute dringender denn je.
Massenentlassungen sind keine Antwort auf die Heraus- forderungen unserer Zeit! Zukunftsfähig werden Sie nur MIT Ihren Beschäftigten, nicht OHNE sie. Übernehmen Sie Verantwortung! Das neue Jahr 2021 muss bei H&M Gute Arbeit mit Zukunft bringen!

Mit freundlichen Grüßen


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen